Die Makronissos Gräber
Eine der interessantesten Entdeckungen westlich von Agia Napa im Makronissos Gebiet ist die Ausgrabung einer antiken Grabstätte. Zwischen November 1989 und Anfang Januar 1990 hat die Gemeinde von Agia Napa intensive Ausgrabungsarbeiten dieser Steingräber, die seit 1872 unrechtmäßig geplündert wurden, gesponsert. Neunzehn Gräber sind bisher ans Tageslicht gekommen, sowie ein kleiner Altarraum östlich vom Grabgelände und Teil eines antiken Steinbruchs neben dem Friedhof. Neuere Studien haben erwiesen, dass manche Gräber unter dem ständigen Betrieb des Steinbruches gelitten haben.
Im allgemeinen bestehen diese Gräber aus einem Treppengang, der abwärts zu einem rechteckigen Eingang führt. Ursprünglich wurden diese Eingänge mit einem großen oder zwei kleineren Kalksteinplatten verschlossen. Die meisten Räume sind fast identisch. In ihrer Mitte befindet sich ein rechteckiger Graben, etwas niedriger als der Boden, und drei Bänke entlang der Seitenwände. Manche Gräber haben auf der Längsachse des Grabes gegenüber vom Eingang zusätzlich noch eine ausgemeißelte Kammer. Eines der Gräber ist sogar mit vier Bänken am Rand versehen und einer zusätzlichen Bank gegenüber vom Eingang, und war somit für fünf Beerdigungen vorgesehen. Obwohl die Gräber geplündert und gestört waren, können doch einige Schlussfolgerungen gezogen werden:
- Die Verstorbenen wurden in Sarkophagen aus Ton gelegt und mit drei Platten abgedeckt.
- Die Gräber stammen aus der hellenistischen und römischen Zeit.
- Die Scheiterhaufen, die auf der Oberfläche entdeckt wurden, deuten auf griechische Bestattungsriten hin.
Der Altarraum besteht aus einer einfachen rechteckigen Kammer, die aus unregelmäßigen Steinblöcken gebaut ist. Die wenigen Opfer, die bei der archäologischen Arbeit von 1974 und im Laufe der letzten Ausgrabungen gefunden wurden, führen diese heilige Stätte zur zypro-klassischen und hellenistischen Zeit zurück.