Zypern: Die näherer Umgebung von Agia Napa
Die angrenzenden Dörfer Agia Napa’s sind weniger touristisch, eher landwirtschaftlich ausgerichtet. Die enorme Entwicklung der Landwirtschaft und des Bauernwesens ist auf das milde Klima und die fruchtbare rote Erde zurückzuführen, die durch ein reichhaltiges, unterirdisches Wasserreservoir versorgt wird. Hier finden wir Kartoffeln, Tomaten, Gurken, frisches Gemüse, Melonen usw. Existierende Bohrlöcher bieten Platz für Pumpen, die die Bewässerung sicherstellen. Höfe, ob groß oder klein, charakterisieren den Charme und die saubere, natürliche Umgebung, die sich vorzüglich zur Produktion eignet.
Paralimni/Protaras
Paralimni ist die größte Gemeinde im freien Famagusta (Ammochostos) Bezirk, an der Südost-Küste von Zypern gelegen. Wie so oft, hat auch der Name Paralimni eine Bedeutung, „Siedlung am See“ heißt es. Ursprünglich wurde Paralimni an den Ufern eines flachen Sees gebaut, wo sich nur im Winter Wasser wiederfand.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde zu landwirtschaftlichen Zwecken dem See Land abgewonnen.
Geschichtlich ist Paralimni „gewandert“, bedingt durch die Angriffe fremder Völker, wie der Araber. Der Weg führte von der Küste weg, um es zu schützen. Man geht davon aus, dass die ersten Ansiedlungen gegen 1571 erfolgten, just als Famagusta (Ammochostos) durch die Osmanen eingenommen wurde. Bis heute hat sich eine dieser Siedlungen ihren Namen bewahrt, Sankt Demetrius.
Nicht weit von Paralimni gelangen wir zu einem Dorf, dass wir heute als Protaras kennen. Hier befindet sich ein weiterer geschichtlicher Hinweis, die Altstadt-Statue Leukoulla. Es befand sich dort ein kleiner, sicherer Hafen, wo der Athener Demetrius
Poliorketes im Jahr 306 v.Chr. Zuflucht suchte, um auf Ptolemeos, einen Nachfolger von Alexander dem Großen, zu warten. In der folgenden Schlacht wurde Ptolemeos besiegt, und floh nach Ägypten, um Zypern der Herrschaft Demetrius zu überlassen.
Die ersten Einwohner Paralimnis waren Bauern, bedingt auch durch das milde Klima, für das es berühmt geworden ist. Es leitet die Bearbeitung von Kartoffeln und Tomaten früh im Jahr ein. Ebenso finden wir herrliche Strände vor, wie Fig Tree Bay, die Bucht der Feigenbäume in Protaras.
Protaras, als Teil von Paralimni, ist bekannt wegen seiner Windmühlen. Malerisch gelegen, komplett auf Tourismus ausgerichtet, finden sich herrliche weiße Sandstrände und selbstverständlich unzählige Restaurants, Cafes und Kneipen.
Sotira
Die 1.500 Einwohner zählende Gemeinde verdankt ihren Namen der Kirche, die der Verklärung Jesus Christus gewidmet ist; („Sotira“ ist Griechisch und bedeutet „Rettung“). Nahe am östlichen Dorfeingang finden wir eine Kirchenruine namens Agios Mamas. Teilweise zerfallen, datiert ihr Bau zurück ins 12. Jahrhundert, und im 16. Jahrhundert fand der Wiederaufbau statt. Die sich derzeit dort befindlichen Gemälde entstammen dem 16. Jahrhundert. Knapp 2 km westlich von hier steht die kreuzförmige Kirche von „Panayia Khordajiotissa“ aus dem 15. Jahrhundert. Der Dom ist restauriert worden.
In dieser Gegend gelangen wir zu einer weiteren dritten Kirche namens Sankt Georg, die als frühchristliche, dreischiffige Basilika gilt, ähnlich der syrischen Bauart.
Xylophagou
Erbaut während der Herrschaft der Osmanen, entstammt der Name dem ersten Siedler Xerophagos (Ernährung durch Trockenfutter). In der Zeit des Byzantinums wurden hier in der unbewohnten Umgebung einige Kloster erbaut, an die heute lediglich der Name erinnert. Efstathios und Sankt Barbara gehören zu den zwei bedeutendsten.
Liopetri
Der Name ist hergeleitet aus der Tatsache, dass es in Liopetri keine Steine gibt. In der Nachbarschaft des Dorfes stoßen wir auf Ruinen eines antiken Dorfes namens Thronos (der Thron).
Die mittelalterliche Kirche von Panagia weckt unser Interesse ebenso wie die des Agios Andronikos, die laut Überlieferung im 15. Jahrhundert erbaut wurde. Es ziert sie ein Dom in achteckiger Form (Oktagonal) und es besteht noch immer die Möglichkeit, Überreste der Wandgemälde in der Apsis zu besichtigen.
Der Fluss in Liopetri bietet eine malerische Stelle zum Angeln. Im Restaurant genießt der Gast eine reichhaltige Auswahl an frischem Fisch. Arthur Rimbeau, der berühmte französische Dichter, arbeitete in dieser Gegend um 1880 herum, und in der Nähe kann man die Überreste eines venezianischen Wachturms finden.
Phrenaros
Der Name geht zurück auf die fränkischen Mönche, Fremenors genannt, die in Panagia Hortanion lebten, einem nahegelegenen Kloster. Wie Nearchos Clerides in seinem Buch „Dörfer und Städte in Zypern“ schreibt, waren die Mönche nicht in der Lage, sich selbst zu beschützen, und im Jahre 1468 wandten sie sich Jakob, dem fränkisch-lusignanischen König von Zypern zu, der ihnen eine hohe Summe Geld gab. In der Nachbarschaft ist eine Siedlung aus der neolithischen Zeit (Jungsteinzeit) ausgegraben, und eine große Auswahl an Objekten gefunden worden.
Dherinia
Dieser kleine Ort liegt in der Nähe von Famagusta, welches von fremden türkischen Truppen besetzt ist. Ursprünglich hieß das Dorf Yerinia, ein Name der allerdings in der Umgangssprache zu Dherinia abgewandelt wurde. Clerides schreibt, dass sehr wahrscheinlich nach dem trojanischen Krieg Ansiedler aus Yerinia nach Zypern kamen, eine Siedlung gründeten und diese nach ihrem Heimatort benannten. Wer sich für byzantinische Kunst interessiert sollte auf jeden Fall die drei Kirchen in diesem Dorf besichtigen: Agia Marina aus dem 15. Jahrhundert, die Panagia Kirche der Mutter Gottes mit den Ikonen aus dem 17. Jahrhundert, und schließlich Agios Giorgios, eine kleine mittelalterliche Kirche in unmittelbarer Nähe des Dorfzentrums. Das Folkskunstmuseum in Dherinia ist eine weitere, interessante Sehenswürdigkeit.